Achal-Tekkiner

Kategorie: Großpferde

Achal-Tekkiner im "Silbermantel"
Achal-Tekkiner im „Silbermantel“

Rasseporträt

Aussehen

Die Achal-Tekkiner tragen ihren Kopf hoch, er ist fein und trocken, besitzt eine breite Stirn und ein konkaves bis konvexes Profil – es gibt 19 unterschiedliche Hengstlinien und Schläge. Die Augen sind groß und ausdrucksvoll, oft stechend und manchmal asiatisch geschlitzt oder mandelförmig, Tigeraugen sind in der Rasse erwünscht. Durch den 45°-Winkel des Halses und das fehlende Fett in der Oberhalsmuskulatur entsteht manchmal die optische Täuschung eines Unterhalses.

Da Achal-Tekkiner jedoch durchgängig ein leichtes Genick haben, ist die Anlehnung immer einfach und weich. Der Rücken ist länglich und variiert von sehr gerade bis eingesenkt (Langrechteckpferd). Der Widerrist ist klar und sehr lang ausgeprägt. Die Kruppe fällt schräg ab. Der Unterbauch kann im Renntrainingszustand an den Flanken stark aufgezogen sein, ähnlich wie bei einem Windhund. Die Röhrenbeine sind lang und trocken und verfügen über sehr stark ausgeprägte und belastbare Gelenke.

Alles in allem kann man das Gesamtbild des Achal-Tekkiners von sportlich schlank bis vollblütiges Sportpferd beschreiben.

Das Stockmaß beträgt zwischen 150 und 170 cm, entsprechend den unterschiedlichen Schlägen.

Typisch für die Achal-Tekkiner ist der metallene Glanz ihres seidigen Fells. Dieser entsteht durch das genetisch konsolidierte gebrochene Haarmark. So wird das Licht bei starker Sonneneinstrahlung reflektiert. Extrem ist dieser „Lichteffekt“ bei Palominos und Goldfalben.

Die Pferde existieren in den Farben Braun, Fuchs, Rappen, Falbe, Palomino, Smokey Black, Perlino und Cremello, die auch manchmal Sabino-Scheckungen aufweisen können. Das Fell ist ungewöhnlich kurz und zart. Das Langhaar ist nicht all zu dicht und spärlich.

Herkunft und Haltung

Die Heimat der Achal-Tekkiner ist Turkmenistan. Sie entsprießen einer alten turkmenischen Pferderasse („Nissäische Rasse“). Diese wurde bereits vor ungefähr 5.000 Jahren als Reit- und Kriegspferd genutzt. Sie sind Vorläufer von Arabern, Persern und Englischen Vollblütern. Das Aussehen der Achal-Tekkiner ist bis heute unverändert erhalten geblieben.

Ihre Abstammung aus dem rauen Wüstengebiet zwischen Iran und dem Kaspischen Meer lässt auf ihre Robustheit schließen. Sie sind fähig, mit einer nur geringen Menge Wasser und Futter längere Zeit auszukommen. Unzählige Achal-Tekkiner brachten 1935 ihre Besitzer über eine Strecke von 4.300 km von Aschchabad nach Moskau – in nur 83 Tagen und ausnahmslos gesund. Sie mussten bei dieser anstrengenden Reise sogar mehrere Tage vollkommen auf Wasser verzichten, als sie die 350 km breite Karakum-Wüste durchquerten, was aber kein Grund war, ihre Leistungswillen zu verringern.

Das ist ein hervorragendes Beispiel, wie geeignet die Achal-Tekiner als Distanzpferde sind. Ebenfalls eignen sie sich als Rennpferde, wofür spricht, dass sie enorme Geschwindigkeit entwickeln können. In Russland werden sie als Sportpferde in allen Bereichen verwendet, u.a. sprechen hier Absent (Olympiasieger Dressur und Teilnehmer an 3 aufeinander folgenden Olympiaden, einmal Gold, einmal Bronze und einmal 4. Platz) und Arab (Rekordhalter Springen mit 2,19 m., dies mit 19 Jahren, nachdem auch er 1935 als 5-jähriger die 4.300-km-Strecke absolviert hatte) für sich.

Gegen starken Temperaturschwankungen, die die Wüste jeden Tag mit sich bringt, sind die Achal-Tekkiner trotz ihres dünnen Fells bestens gewappnet, sie sind sowohl für Stall- als auch Offenstallhaltung geeignet, benötigen allerdings persönliche Ansprache und regelmäßigen Auslauf.

Heute findet man Achal-Tekkiner hauptsächlich in Russland, Turkmenistan, Kasachstan, Usbekistan und in den angrenzenden Kaukasus-Ländern, wobei der Bestand in Europa, USA und Kanada stetig wächst, in Deutschland sind es zurzeit ca. 100 Achal-Tekkiner.

Goldener Achal-Tekkiner
Goldener Achal-Tekkiner

Der Achal-Tekkiner im Detail

Art und Wesen

Die Achal-Tekkiner zeichnen sich durch außerordentliche Härte und Ausdauer aus und sind völlig unerschrocken im Umgang mit Umwelt und Natur, haben z.B. keine Probleme mit Wasser. Somit sind sie die idealen Distanz- und Vielseitigkeitspferde. Etliche sind auf überragende Bewegungs- und Springqualität gezüchtet und sind damit für sportliche Reiter ein Geschenk, zumal sie hochintelligent sind und sich leicht schulen lassen.

Weiters sind sie außergewöhnlich treu und anhänglich. Sie bringen Höchstleistungen für „ihren“ Reiter und geben sich dafür fast auf, sind aber auch geduldige Familienpferde. Sie verfügen über einen ausgesprochenen Willen. Einerseits geben sie damit auch „ihr letztes Hemd“ für „ihren“ Reiter, andererseits setzen sich bei ungerechter Behandlung professionell zur Wehr.

Herkunft: Turkmenistan

Stockmaß: 150-170
Farben: vor allem Dunkelbraune, häufig aber auch Falben, Palominos, Goldbraune, Füchse, Rappen, seltener Smo
Eignung als: Distanz-, Vielseitigkeits-, Dressur-, Spring-, Renn- und Freizeitpferd