In Deutschland werden unter dem Begriff „Großpferd“ üblicherweise deutsche Warmblutrassen wie Holsteiner oder Hannoveraner verstanden. Offiziell zählen zu den Großpferden jedoch alle Rassen, die ein Stockmaß von über 147,5 Zentimetern besitzt. Damit umfasst diese Kategorie die unterschiedlichsten Pferdetypen: vom eleganten Arabischen Vollblut bis zum beeindruckenden Friesen.
Viele der Großpferderassen wurden seit Jahrhunderten für Aufgaben verwendet, die große Kraft bei gleichzeitiger Schnelligkeit verlangen. Große Pferde symbolisierten aber auch die Macht und Stellung ihres Reiters: „vom hohen Ross herab“ wurde das Fußvolk verächtlich beiseite gescheucht. Noch heute sind schöne Pferde das Aushängeschild ihres Besitzers und nicht nur die englische Königin lässt zu großen Paraden ihre Gala-Karrossiers anspannen.
Geprägt wurden zahlreiche Rassen aber auch durch die Bedürfnisse des Militärs. Die Pferde mussten vor allem leicht zu schulen und gehorsam sein, damit auch unerfahrene Reiter mit ihnen in die Schlacht ziehen konnten. Viele Warmblutrassen verkörpern auch heute noch den Typ des unkomplizierten, gehorsamen Reittiers.
Der Reitsport zählt zu den neueren Entwicklungen. Aber auch hier wurden große Pferde benötigt: Sie besitzen meist beeindruckendere Gänge als ihre kleineren Kollegen, und auch Hindernisse von bis zu über zwei Metern Höhe können nur von großen Pferden bewältigt werden.
Großpferde sind in der Lage auch schwere Reiter zu tragen. Durch ihr temperamentvolles, aber auch umgängliches Wesens und ihre beeindruckende Größe konnten sie zahlreiche Liebhaber auf der ganzen Welt für sich gewinnen.
