Pferderasse: Noriker
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Rasseportrait
Aussehen
Beim Noriker handelt es sich um ein leichtes Kaltblut.
Für ein Kaltblut ist der Kopf vergleichsweise leicht und trocken. Sie besitzen
feurige Augen mittlerer Größe, ein gerades oder nach außen
gewölbtes Profil, sowie voluminöse Nüstern. Der Hals ist kräftig
und kurz. Die wohlgeformte Oberlinie setzt auf mittlerer Höhe zwischen
abfallenden Schultern an. Den Abschluss des mittellangen aber stabilen Rückens
macht eine eher runde, oft gespaltene Kruppe. Der Widerrist ist nur geringfügig
ausgebildet. Der Rumpf ist tonnenförmig mit einer ausgeprägten Brust.
An den Flanken ist er nicht aufgezogen. Die Beine stützen sich auf große
Gelenke, haben eine kurze, geneigte Fesselung und sind alles in allem sehr stabil.
Das Durchschnittsstockmaß dieser Rasse beträgt ca. 160 cm.
Füchse sind besonders häufig unter den Norikern. Aber auch Braune,
Rappen, Plattenschecken sowie Rot-, Mohren- und Blauschimmel. Beliebt sind vor
allem die Tigerschecken. Diese sind allerdings schwer zu finden, da sie selten
vorkommen. Die Fesselhaare sind mäßig vorhanden. Das Langhaar hingegen
ist dicht und gewellt.
Herkunft und Haltung
Vor ca. 2.000 Jahren wurde die Rasse bereits von den Römern als Legionärspferde
verwendet. Die hielten sich dann später im Alpenraum - woher sie auch ihren
Namen haben, nämlich von der Provinz „Noricum“, was dem heutigen
Österreich ziemlich entspricht. Die Römer hatten die Pferde aus Thessalonien.
Sie haben sie zunächst als Arbeits- und Packpferde übernommen. Das
ist belegt, nicht nur Vermutung. Die Pferde konnten sich rasch an das raue Alpenklima
und das schwierige Gelände anpassen. Erst vor ungefähr 400 Jahren
wurde mit organisierter Zucht dieser Pferde begonnen. Es wurden zur Veredelung
Neapolitaner und Andalusier eingekreuzt, um sie auf Leistung und Härte
zu spezialisieren. Die „Pinzgauer Noriker“ (schwerer Schlag, nach
einer Region im Salzburgerland benannt) und „Oberländer“ (leichterer
Schlag, Stutbuch seit 1906, durch deutsche Warmblüter veredelt) wurden
lange Zeit streng getrennt. Erst im Jahr 1939 erfolgte die Vereinigung der Zuchtbücher
und eine einheitliche Benennung. In Deutschland werden diese Pferde –
insbesondere jene, die aus dem Haupt- und Landesgestüt Schwaiganger stammen
- seit 1952 als „Süddeutsches Kaltblut“ bezeichnet. Als in
Österreich die Landwirtschaft motorisiert und rationalisiert wurde, sank
automatisch die Zahl reinrassiger Noriker. Der heutige Bestand wird als gefestigt
betrachtet, da die Zahl der Noriker in Privatbesitz von Hobbyreitern zunimmt.
Bei den Norikern handelt es sich um eine von wenigen Kaltblutrassen, die zum
Reiten und Fahren geeignet sind und sogar im Turniersport eingesetzt werden.
Dies hat sie der einstigen Anpassung an das Alpenklima zu verdanken. Das schwierige
Gelände lehrte die Pferde einen kräftigen Gang bei guter Motorik und
Ausdauer.
Heute wird die Rasse in fünf Linien gezüchtet: Vulkan-, Nero-, Schaunitz-,
Elmar- und Diamant Linie.
Art und Wesen
Die Noriker besitzen ein gutes, ausgeglichenes Temperament. Sie sind wendig,
zuverlässig, fleißig, belastbar, ausdauernd und extrem trittsicher.
Was sie zu einem idealen Freizeitpferd für die ganze Familie macht, ist
ihr freundliches Wesen. Weiters sind sie leichtfuttrig und sehr robust. Auch
im Turniersport werden Noriker mit Erfolg eingesetzt. Da der Noriker von allen
Kaltblütern am meisten "Feuer" besitzt, kann der Noriker sogar
im Springsport eingesetzt werden, wenn er auch hierbei natürlich nicht
ganz mit klassischen Warmblütern mithalten kann. Besonders der leichte
Schlag eignet sich hierfür recht gut.
Herkunft: Österreich
Exterieur / Interieur
Stockmaß: um 160 cm
Farben: Braune und Füchse, selten Tigerschecken
Eignung als: Freizeit, Zugpferd