Pferderasse: Oldenburger
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Rasseportrait
Aussehen
Oldenburger stellen die moderne Sportpferderasse unter den Warmblütern
dar. Sie besitzen ein elegantes und doch sportliches Aussehen mit guter Oberlinie,
harmonischem Gebäude und deutlich erkennbarem Vollbluteinfluss. Der Kopf
ist trocken und ausdrucksvoll mit großen, wachen Augen, mittellangen Ohren,
breiter Stirn und geradem bis leicht ramsnasigem Profil. Der Hals ist lang und
muskulös und geht in einen markanten Widerrist über sowie in eine
starke, schräge Schulter. Der Rumpf ist tief mit einer breiten Brust und
guter Sattellage, die mäßig abfallende Kruppe geht in einen hoch
angesetzten Schweif über. Das Fundament ist trocken und schlank bei mäßig
großen Gelenken und guter, langer Fesselung. Das Exterieur des Oldenburgers
ist gleichzeitig sportlich-kräftig, aber auch sehr elegant. Der alte Schlag
besaß sehr viel mehr Fundament und stellte die schwerste deutsche Warmblutrasse
dar.
Oldenburger besitzen ein Stockmaß von 165 bis 170 Zentimetern.
Es treten vor allem braune und dunkelbraune Pferde auf; Rappen und Schimmel
gibt es gelegentlich, Füchse sind seltener. Üblicherweise sind weiße
Abzeichen an Kopf und Extremitäten zu finden.
Herkunft und Haltung
Schon im 17. Jh. züchtete man im Großherzogtum Oldenburg (auf Grundlage
des bodenständigen Marschpferdes) noble Karossiers, welche an den europäischen
Fürstenhöfen sehr geschätzt wurden. Die Rasse wurde benannt nach
dem Grafen von Oldenburg, welcher große Verdienste an ihrer Entwicklung
erwarb. Schon seit dem 16. Jh. gab es einen starken Zuchteinfluss durch spanische
und neapolitanische Hengste. Einstweilen wurde die Zucht hierdurch leichter
und qualitätsvoller. Dies wurde zunächst mit dem Körgesetz von
1819 beendet, durch Einrichtung eines Stammregisters im Jahr 1861 sowie durch
das 1897 erlassene Pferdezuchtgesetz weiter gelenkt. Konsequente Reinzucht entwickelte
den Oldenburger zum Typ des schweren, aber doch eleganten Wagenpferd. Auch bei
leichteren landwirtschaftlichen Arbeiten waren Oldenburger nach wie vor einsatzbereit
und leistungswillig.
Mit Ende des II. Weltkrieges brachte das Aufkommen des Turniersports bei gleichzeitigem
Verschwinden von Kutsche und Arbeitspferd einen erneuten züchterischen
Schub, die Rasse zum Allround-Sportpferd weiterzuentwickeln.
Insbesondere zu nennen sind die Vollblüter Lupus xx, Adonis xx, die Anglo-Normannen
Condor und Furioso II. Hierdurch wurden auch die typischen Kutschpferde-Merkmale
wie steile Schulter und hohe Trabaktion bei mäßigem Raumgriff verdrängt.
Oldenburger sind weltweit sehr beliebte Sportpferde mit enormer Vielseitigkeit.
Sie zeigen sowohl in der hohen Schule (Dressur) als auch im Springsport große
Erfolge: So die Oldenburger Stute Olympic Bonfire mit Anky van Grunsven in der
Dressur; so Weihaiwej im Springsport (Franke Sloothaak).
Art und Wesen
Der alte Typus des Oldenburgers stellte ein nervenstarkes, manchmal phlegmatisches Kutschpferd dar. Heute moderne Reitpferde sind durch die starke Vollblut-Einkreuzung viel temperamentvoller und sensibler. Dennoch sind sie anhänglich und verfügen über einen guten Charakter. Sie sind ausdauernd, robust und sehr umgänglich bei großer Vielseitigkeit. Sie verfügen über solide Grundgangarten bei schwungvollen und raumgreifenden Bewegungen.
Herkunft: Deutschland
Exterieur / Interieur
Stockmaß: 160-170 cm
Farben: vor allem Braune und Dunkelbraune
Eignung als: Freizeit, Sportpferd