Pferderasse: Irish Tinker
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Rasseportrait
Die Tinker haben kein einheitliches Aussehen. Das einzige, was alle Pferde dieser Rasse äußerlich verbindet, ist die Scheckfarbe. Im Allgemeinen sind Tinker starke Allround-Pferde von mittlerer Größe, die eindeutig Blut schwerer Arbeitspferde inne haben. Der Kopf ist groß und fleischig. Die Augen sind eher klein und manchmal besitzen sie einen ausgeprägten Bart auf der Oberlippe. Das Profil kann gerade oder rams-ähnlich sein. Der mittellange Hals ist muskulös und setzt auf mittlerer Höhe an. Die Schultern sind lang und des Öfteren steil. Der eher kurze Rücken mit einem schwach ausgeprägten Widerrist endet in einer kurzen, schrägen oder gar steilen Kruppe. Die Kruppe kann in manchen Fällen auch gespalten sein. Der Rumpf ist tonnenförmig mit einer breiten und tief sitzenden Brust. An den Flanken ist der Rumpf ein wenig aufgezogen. Die Beine haben große stabile Gelenke und eine kurze, steile Fesselung. Die Hufe sind groß und von mittlerer Qualität.
Das Stockmaß dieser Rasse bewegt sich zwischen 135 und 150cm. Es gibt auch größere Tiere, die sind aber eher selten. Die Tobianoscheckung ist charakteristisch für die Zigeunerpferde. Häufig sind die Tinker als Rappen zu finden. Falben, Braune, Füchse oder Rappschimmelscheckige sind eher seltener. Die Schecken sollen verhältnismäßig großflächig sein und eindeutige, klare Konturen aufweisen. Eine Overozeichnung ist nicht zugelassen. Einfarbige Fohlen sind selten. Das Langhaar, das oft gewellt sein kann, ist sehr dicht. Ein außerordentlich starker Fesselbehang, der sogar über die Hufen reichen kann, ist typisch für die Rasse.
Herkunft und Haltung
Die Rasse wurde nie zielgerecht gezüchtet. Sie wurde eine zeit lang lediglich
nach Farbe selektiert. Daher kommt, dass es kein einheitliches Äußeres
gibt. In Irland und England umherziehende Nachfahren der osteuropäischen
Zigeuner, die „Tinker“ (Kesselflicker) genannt wurden, gaben der
Rasse ihren Namen. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten die umherziehenden
Leute es sich leisten, neben Eseln auch günstige Pferde zu kaufen oder
zu tauschen. Dabei handelte es sich zumeist um Clydesdales, Fell- und Dalesponys
und Welsh Cobs, manchmal waren es auch Traber. Von ihnen erhielten die Tinker-Ponys
die guten Trabaktionen und den rundlichen, bergauf gesprungenen Galopp. Seit
dem Zweiten Weltkrieg erfolgt die systematische Farbzucht, obwohl eine Vorliebe
für bunte Pferde schon längere Zeit bestand. Dadurch, dass bis heute
kein Zuchtbuch dieser Rasse existiert, sind die Tinker keine offizielle Rasse.
Dennoch bestehen gewisse Richtlinien zum Zuchtziel. Ins besondere im letzten
Jahrzehnt holten viele Händler Exemplare nach Deutschland. Die Pferde sollten
allerdings ausgesprochen billig sein, daher hatten viele von ihnen gesundheitliche
Beschwerden, Gebäudemängel oder Charakterschwierigkeiten. Nachdem
sie fachgerecht aufgezüchtet und ausgebildet werden, was den Verkaufpreis
erhöht, sind Tinker außerordentlich zähe und unproblematische
Pferde, die durchaus trotz ihrer an Kaltblut erinnernden Statur, eine enorme
Ausdauer besitzen.
Art und Wesen
Die Tinker haben ein sehr freundliches und angenehmes Wesen. Sie können
sich eng an Menschen binden. Auch sind sie durch Zuverlässigkeit und Nervenstärke
ein ideales Jugendreitpferd. Zugleich sind sie intelligent und lernfähig,
was sie in Verbindung mit ihren ausdrucksstarken Gängen durchaus zu Dressurpferden
qualifiziert.
Herkunft: Irland
Exterieur / Interieur
Stockmaß: 135-150 cm
Farben: hauptsächlich Rapp- und Braunschecken
Eignung als: Freizeit, Kutschpferd