Huzule

Kategorie: Kleinpferde

Huzule Pferd
Huzule (c) Irene Zimmermann www.reitzentrum.com

Rasseporträt

Aussehen

Der Huzule ist ein stabiles Kleinpferd, das von den prähistorischen Pferden Nord- und Nordosteuropas abstammt. Daher weisen diese Pferde auch eindeutige Wildpferdmerkmale auf. Der ausdrucksvolle Kopf ist lang und trocken, aber dennoch eher klein mit geradem Profil oder Elchnase. Er hat große Ganaschen und kleine bewegliche Ohren. Der kräftige Hals ist kurz und hat oft stark ausgeprägte Unterhalsmuskeln. Die Schultern sind kurz und schräg abfallend.

Der leicht tonnenförmige Rumpf hat runde und kräftige Rippen. Der tragstarke, lange Rücken (Langrechteckpferd) endet in einer steilen Kruppe. Der Schweif ist tief angesetzt. Die Beine sind trocken und stabil und haben Gelenke von mittlerer Größe. Die Hufen sind sehr hart und die Fesselung ist kurz und steil.

Das Stockmaß der Huzulen bewegt sich zwischen 132 und 145 cm.

Normal kommen Huzule in Wildfarben vor, vorwiegend in Dunkelbraun mit Mehlmaul oder Falbfarbe. Selten treten Schimmel durch Arabereinkreuzungen auf. In der „Huzulei“ sind Schecken sehr beliebt. Schulterkreuze und Zebrastreifen an den Beinen sowie Aalstriche sind häufig. Weiße Abzeichen sind unerwünscht.

Herkunft und Haltung

Die Huzule sind durch ihren Ursprung in den Karpaten geprägt. Das raue Klima und die Futterkargheit haben ihre Spuren hinterlassen. Es wird vermutet, dass dort schon in prähistorischen Zeiten ein kleines Pferd lebte. Dieses soll Ursprung einiger Rassen sein, wie der Huzule, der Konik, baltischer und einiger skandinavischer Kleinpferderassen. Dieses Urpferd (Tarpan) ist heute ausgestorben.

Es gab Rückzüchtungsversuche mit Huzulen und Koniks in Polen, die allerdings fehlschlugen. Wie auch heute noch in manchen Regionen, waren Huzulen stets wegen ihrer Vielseitigkeit beliebt. Es wurde als Pack-, Kutsch- und Reitpony genutzt. Seinen Namen hat die Rasse von einem Volksstamm, der einst in den Karpaten siedelte, ihre Ponys entwischten teilweise und verwilderten.

In der „Huzulei“ lebten die Pferde Jahrhunderte größtenteils wild. Gestüte, in denen Huzulen mit Hilfe von Einkreuzungen englischer Vollblüter und arabischer Pferde veredelt wurden, wurden erst um 1900 gegründet. Dadurch verlor der Huzule einiges von seiner Zähigkeit und Härte. Weiters entstanden drei Typen: der Tarpan-, der Bystrzec- und der Przewalski- Huzule.

Als die Sowjetunion gegründet wurde blieb die Huzulen-Zucht auf der Strecke und wurde eingestellt. Lediglich einige polnische, ungarische und rumänische Kleinzüchter betrieben sie weiterhin. Das Stutbuch wurde 1924 gegründet.

Huzule in den Dünen
Huzule in den Dünen

Der Huzule im Detail

Art und Wesen

Besonders geschätzt werden Huzule aus verschiedenen Gründen: sie sind leistungsfähig, trittsicher, zuverlässig und nervenstark. Freizeitreiter und –fahrer schätzen sie außerordentlich. Sie haben einen freundlichen Charakter und sind ausgesprochen intelligent. Weiters sind sie fleißig, anspruchslos, langlebig und zugfest. Außerdem haben sie eine schnelle Auffassungsgabe.

Kernzuchtgebiet: Waldkarpaten (wo Polen, Rumänien, Ukraine und Ungarn, die Slowakei und Tschechien zusammenstoßen), Verbreitung: in geringer Zahl auch in Österreich, der Schweiz und Deutschland

Herkunft: Polen

Stockmaß: 132-145 cm
Farben: hauptsächlich Braune und Falben
Eignung als: Freizeit, Kutschpferd