Camargue-Pferde

Kategorie: Kleinpferde

Camargue Herde
Camargue Herde

Rasseporträt

Aussehen

Obwohl die Camargue-Pferde seit Jahrhunderten mehr auf Charakter und Leistung, als auf ein einheitliches Aussehen gezüchtet wurden, hat die Rasse eine ursprüngliche Schönheit von bemerkenswerter, erkennbarer Zusammengehörigkeit. Die Camargue haben einen kompakten Körperbau mit großer Lebenskraft. Der Kopf ist groß, aber nicht derb (nur selten grob) mit breiter Stirn. Das Profil ist gerade.

Die Ohren sind klein, aufmerksam und beweglich, die Augen ausdrucksvoll. Die großen Nüstern werden beim Fressen unter Wasser verschlossen. Der kurze, kräftige Hals setzt tief an, die Ganaschen sind groß. Die Schultern sind kurz und steil. Häufig findet sich ein kurzer bis mittellanger, ausgesprochen gerader Rücken (Wirbelsäule ist oft nur in wenige Muskeln eingelagert), der in einer mäßig abfallenden bis schrägen und kräftigen Kruppe endet.

Der Schweif setzt tief an. Durch die gute Gurttiefe sowie die einheitliche Rückenlinie der Camargue können die Reiter denselben Sattel auf allen Pferden verwenden ohne Druckstellen befürchten zu müssen. Die mittellangen, kräftigen, trockenen und grobknochigen Beine sind mit großen, runden den Lebensraum angepassten Hufen ausgestattet. Die Fesseln sind steil, aber kurz.

Die Camargue messen ein Stockmaß von 135- 148cm.

Camargue sind nur als Schimmel zu finden, ohne dunklere Abzeichen. Die Fohlen werden braun oder auch schwarz geboren. Es kommt vor, dass sie erst im zehnten Lebensjahr die endgültige Farbe erhalten. Die Farbe der Tiere wurde durch ihre Anpassung an ihre Heimat (Sümpfe der Camargue) bestimmt.

Das Weiß reflektiert die Sonnenstrahlen und dient ebenso als Schutz vor Mücken. Im Sommer ist das Fell kurz und fein, im Winter relativ dick. Das Langhaar ist kräftig und voll. Typisch für die Camargue sind der Unterlippenbart und der Behang am Unterbauch zwischen Nabel und Schlauch.

Herkunft und Haltung

Bei den Camargue- Pferden handelt es sich um eine sehr alte Pferderasse. Wahrscheinlich haben sie orientalisches und iberisches Blut in sich. Seit Jahrhunderten lebt die Rasse weitgehend abgeschlossen von fremden Einflüssen in den Sümpfen der Camargue (Rhône- Delta) und in den Schotterebenen der Crau. Es gibt auch Hinweise auf ein Abstammung vom prähistorischen Solutré- Pferd z.B. den kantigen, großen Kopf.

Die kleinen und dennoch widerstandsfähigen Pferde Südfrankreichs wurden schon von Cäsar gelobt. Die Guardians (französische Viehhirten) nutzten die Camargue beim Hüten ihrer schwarzen Rinder, da für diese Arbeit ein waches und schnell reagierendes Pferd von Nöten ist, das auch furchtlos gegenüber den teilweise aggressiven Rindern ist und selbstständig arbeitet. So sind die Camargue bestens dafür geeignet.

Die außerordentliche Härte und Robustheit wurde durch die feuchte Hitze, die enormen Insektenschwärme und die kümmerliche Nahrung geprägt. Heute sind Camargue Pferde noch halbwild in den Sumpfgebieten zu finden. Jährlich werden sie alle zusammengetrieben, um geimpft und gebrannt zu werden. Dabei werden aber auch die arbeitstauglichen Junghengste aussortiert.

Das trägt dazu bei, dass der Bestand der Rasse klein gehalten wird. Auch gibt es heute Viehzäune, die das Weideland der Pferde stark einschränken, welche die Guardians eigentlich überflüssig machen. Die Camargue-Pferde finden in Frankreich heute auch als Touristenpferde für Tages- und Mehrtagesritte Verwendung.

Camargue Pferd
Camargue Pferd

Das Camargue Pferd im Detail

Art und Wesen

Die Camargue sind selbstständig, robust, genügsam, gesund, langlebig. Kraft, Ausdauer und Wendigkeit zeichnen sie aus. Weiters verfügen sie über ein ausgezeichnet Regenerationsvermögen, was sie neben anderem zu hervorragenden Distanz- und Wanderreitpferden macht. Aber auch als Fahrpferd beweisen sie ihre Qualitäten. Durch ihre schnelle Auffassungsgabe sind sie auch zur klassischen Dressur geeignet.

Wenn sie schlecht behandelt werden, werden sie schnell aufsässig und entwickeln eine ausgesprochene Sturheit. Ihr außerordentlicher Mut rührt daher, dass die Erfahrung sie gelehrt hat, dass eine abrupte Flucht in den Sümpfen den Tod bedeuten kann.

Herkunft: Frankreich

Stockmaß: 132-145 cm
Farben: Schimmel
Eignung als: Freizeit, Arbeitspferd